Problemdimensionen des Klimawandels

Die räumliche Anpassung an den Megatrend Klimawandel ist eine komplexe Herausforderung. die mit vielfältigen Unsicherheiten behaftet ist. Planerisches Handeln ist erforderlich, aber es fehlen eindeutige Empfehlungen, historische Vorläufer oder langjährige Erfahrung. Eine einzige ‚Lösung‘ ist ebenso wenig verfügbar wie eine einzige räumlich-planerische Vorgehensweise. Der Klimawandel ist über die räumliche Planung hinaus grundsätzlich aus sechs Perspektiven als Problem interessant – und in allen Problembereichen mit Unsicherheiten behaftet. Als nicht abschließende Aufzählung können die folgenden sechs Problembereiche gelten, wobei in jedem dieser Probleme auch eine Chance steckt, Veränderungen und Anpassungsdruck positiv zu nutzen.

Hinweis: Der gesamte Text ist angepasst aus den Seiten 2 und 134-138 meiner Dissertation. Diese Seitenangaben entsprechen der 2016 veröffentlichten Druckfassung: Lamker, Christian W. (2016). Unsicherheit und Komplexität in Planungsprozessen: Planungstheoretische Perspektiven auf Regionalplanung und Klimaanpassung. Lemgo: Rohn.

Erstens als gesellschaftliches Problem. Potenzielle Folgen betreffen breite Teile der Gesellschaft und Anpassungsmaßnahmen erfordern wiederum das aktive Mitwirken der gesamten Gesellschaft. Auch soziale Dimensionen und Probleme des Klimawandels, Gender-Aspekte, Armut und Migration rücken in der internationalen Perspektive in die Mitte des Problembereichs (Mearns und Norton 2010). Weder Klimaschutz noch Klimaanpassung sind ausschließlich zentral steuerbar oder ausschließlich dezentral erfolgversprechend. Es braucht vielmehr eine Mischung von Ansätzen auf allen Ebenen und durch alle gesellschaftlichen Akteure. Als Grundlinie scheint dabei der Klimaschutz stark auf großräumiger bis zur internationalen Ebene verankert zu sein, die Klimaanpassung stärker auf der kleinräumigen Ebene auf der Basis lokal- oder regionalspezifischer erwarteter Veränderungen[1].

Ein weiteres Thema und Problem, das auf die Gesellschaft zukommt, sind gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels. Diese werden vor allem verstärkt, wenn klimatische Veränderungen – hier insbesondere die Überhitzung von Städten – gemeinsam mit demographischen Veränderungen und einer Alterung der Gesellschaft gesehen werden. Bisher werden diese Themenbereiche erst in Ansätzen gemeinsam gedacht, obwohl es viele potenzielle Synergien gibt.

Dresden

Dresden

Das Klima ist ein gemeinschaftliches Gut von allen und für alle. Es ist auf globaler Ebene ein kompliziertes System, das mit vielen wesentlichen Bedingungen für das menschliche Leben verbunden ist. […] Auch die zunehmende Praxis einer veränderten Bodennutzung hat sich ausgewirkt, hauptsächlich die Abholzung der Wälder zugunsten der Landwirtschaft. […] Der Klimawandel ist ein globales Problem mit schwerwiegenden Umwelt-Aspekten und ernsten sozialen, wirtschaftlichen, distributiven und politischen Dimensionen; sie stellt eine der wichtigsten aktuellen Herausforderungen an die Menschheit dar.“ (Papst Franziskus 2015: 10–11)

Grundlegend diskutiert werden auch Fragen der Gerechtigkeit: einerseits intragenerational gegenüber allen heute an anderen Stellen der Welt lebenden Menschen (Garvey 2008; Davy und Pellissery 2011; Kufeld 2014). Andererseits aber auch intergenerational gegenüber allen zukünftig möglichen Generationen und Menschen (Attfield 2007). In die gleiche Richtung argumentiert auch die katholische Kirche und ruft ihrerseits zum Handeln auf (Papst Franziskus 2015). Der Klimawandel wurde in der Umweltethik vergleichsweise früh als langfristiges und universelles Problem anerkannt (Jamieson 1993; Attfield 2003: 182–183) und auf die Konsequenz für Handlungen hin untersucht. Verantwortung wird als globale Perspektive mit Bezug auf das ‚Technologiezeitalter‘ und globale Nachhaltigkeit bereits seit den 1980er-Jahren international intensiv diskutiert (Jonas 1984; Donnelley 1989).

Aus einer Gerechtigkeitsperspektive ist globales Handeln geboten, da niemand auf Kosten anderer derzeit oder potenziell zukünftig lebender Menschen leben sollte – belebte und unbelebte Natur kommen dann je nach Sichtweise noch dazu. Dabei stellen sich dann allerdings viele praktische Fragen, da Verantwortung und Gerechtigkeit selbst sehr vielfältig definiert werden – also eher dem Bild einer Komplexitätswolke entsprechen. Wenn es dann darum geht, auch zukünftige Generationen in den Blick zu nehmen, wird es zum komplexen Gedankenspiel. Wir handeln auf der Basis der Annahmen über zukünftig lebende Menschen, die, wenn wir erfolgreich sind, dann später gar nicht so leben werden. Das ist ein Gedankenspiel mit zwei offenen und nicht erkenn- oder definierbaren Enden, dem es an Fixpunkten und Anknüpfungspunkten fehlt.

Wir sitzen alle in einem Boot...

Wir sitzen alle in einem Boot…

Zudem, und damit verbunden, ist Klimawandel auch ein politisches Problem. Die Zeithorizonte gehen deutlich über eine Legislaturperiode hinaus und die hohe Unsicherheit über zukünftige Entwicklungen und deren Auswirkungen stellen ein Legitimationsproblem für politische Entscheidungen dar. Der Klimawandel ist dabei besonders, weil politische Reaktionen in der Erwartung von Klimaveränderungen passieren, d. h. auch „Klimapolitik wird Ausdruck von gegebenen politischen und ideologischen Spannungsverhältnissen, Interessen und Konflikten sein“ (Stehr und Storch 2010: 145; vgl. auch Pielke 2014: 5–24). Ungewöhnliche Extremwetterereignisse oder deren gehäuftes Auftreten führen hierbei immer wieder zur Bekräftigung der Notwendigkeit einer erfolgreichen Klimaanpassung – beispielsweise als Anpassung gegenüber extremen Sturmereignissen wie dem Sturmtief „Ela“ an Pfingsten 2014 in Deutschland (Bundesregierung 2014).

Zukünftig wird aber ein verstärktes Auftreten vergleichbarer Ereignisse erwartet und diese Häufung von Extremwettereignissen hat viel zur Etablierung des Themas in der öffentlichen Wahrnehmung und der Politik beigetragen (Diller und Hebecker 2008: 63; Stehr und Storch 2010: 119–129). Wahrgenommen wird eine doppelte Bedrohung durch den Verlust des Vertrauens in die Natur bei gleichzeitigem Verlust in die Fähigkeit der Wissenschaft, die Probleme zu lösen (Stehr und Storch 2010: 130).

Drittens ist es ein ökonomisches Problem. Mit einem sich verändernden Klima sind potenziell hohe Anpassungskosten verbunden, aber auch wirtschaftliche Chancen für neue Produkte und Dienstleistungen. Handlungen, die heute Geld kosten, können vor Gefahren schützen, sich aber auch langfristig auszahlen (Stern 2008; ARL 2012). Heutiges oder zukünftiges menschliches Leidens kann in diesen Modellen nie monetarisiert werden (Maslin und Austin 2012).

In der Diskussion steht der Klimawandel zudem als ökologisches Problem. Ökosysteme werden in ihrer Stabilität gefährdet bei steigenden Temperaturen oder einer Häufung von Extremwetterereignissen. Hinzu kommt insbesondere eine Gefahr für viele Arten, die nicht anpassungsfähig genug sind, und damit eine Gefährdung der Biodiversität. Das ist problematisch einmal aufgrund des Werts von Flora und Fauna an sich, aber auch als ökonomische Lebensgrundlage unserer Gesellschaft und Wirtschaft – von gesunden Lebensbedingungen bis hin zu Freizeit, Erholung und Tourismus.

Die globale Klimaveränderung, der Treibhauseffekt und der Temperaturanstieg sind kein Alltagsproblem. Es sind Entdeckungen der Wissenschaft und es sind die wissenschaftlichen Formulierungen des Problems, die Art und Ausmaß der politischen Folgen mitbestimmen.“ (Stehr und Storch 2010: 41)

Dazu ist der Klimawandel immer auch ein wissenschaftliches Problem. Bisher ist es nicht gelungen, alle notwendigen Daten und Informationen zu liefern oder alle Wechselwirkungen zu erkennen und in einer Ursache-Wirkungs-Kette zu beschreiben. Der Klimawandel droht gleichzeitig das Vertrauen „in die Natur und in die Glaubwürdigkeit und Heilungskraft der Wissenschaft“ (Stehr und Storch 2010: 130) zu beeinträchtigen oder zu zerstören. Modelle, die den Klimawandel beschreiben, sind aus prinzipiellen und kontingenten Gründen immer unsicher – beispielsweise aufgrund von natürlicher Klimavariabilität, Szenariounsicherheit und Modellunsicherheit (Hillerbrand und Schneider 2013: 155–156). Zudem sind es wissenschaftliche Diskussionen, die Klimawandel insgesamt als Problembereich erfassen, beschreiben und erwartete Folgen mit ihren Formulierungen in die Gesellschaft und Politik tragen – es ist kein Alltagsproblem, das Menschen in ihrem täglichen Leben erfahren können (Weingart, Engels und Pansegrau 2008: 110–111; Stehr und Storch 2010: 41). Die große Nähe zwischen Klimawissenschaft und Klimapolitik wurde umfänglich kritisiert (Krauss 2013; Leibenath 2014). Das erschwert die Diskussion und Umsetzung von Lösungen, da meist auf zukünftige Probleme hingewiesen wird, die sich heute noch nicht, nicht so stark oder nicht so häufig zeigen.

Als langfristiger Trend wird in der Klimaforschung oft die Perspektive bis etwa 2100 verwendet. Das ist der übliche Zeitrahmen der aktuellen Berichte und Projektionen, die das IPCC herausgibt (IPCC 2007, 2014). Diese Zeitschiene wird auch in Studien als ferne Zukunft zugrunde gelegt, um klimawandelbezogene Analysen durchzuführen oder politische Empfehlungen auszusprechen (z. B. adelphi, PRC und EURAC 2015: 28).

Und zuletzt, und für diese Arbeit der Ausgangspunkt, der Klimawandel ist auch ein raumplanerisches Problem. Veränderte klimatische Bedingungen stellen neue Anforderungen an die Raumnutzungsstrukturen und erfordern daher auch Veränderungen in den inhaltlichen Festlegungen ebenso wie in der Art, wie geplant wird. Der Megatrend Klimawandel ist in besonderem Maße in globale Prozesse eingebunden. Die Emission von Treibhausgasen an jedem Punkt der Erde beeinflusst potenziell das Klima an jedem anderen Punkt, d. h. es ist eine besondere gesamträumliche Herausforderung. Dazu kommt, dass der Zeithorizont von Klimaprognosen und Anpassungsmaßnahmen sehr langfristig ist. Raumnutzungsentscheidungen sind sehr persistent über Jahrzehnte oder Jahrhunderte, d. h. der Anspruch an heutige Entscheidungen steigt dadurch enorm und umfasst immer mehr Unsicherheitsebenen und Komplexitätswolken. Eingeleitet wurde das auch durch einen diskursiven Wandel von Nachhaltigkeit und Ökologie/Umweltschutz zum Klimawandel als Thema für die räumliche Planung (Davoudi, Crawford und Mehmood 2009: 14; Gravert et al. 2013: 21–22). Es gibt aber keineswegs eine Einigkeit darüber, in welche Problemkategorie der Klimawandel fällt oder wie er als Problem eingerahmt werden sollte. Je nach problem-framing sind auch unterschiedliche Antworten – oder Lösungen – möglich. Das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Problemrahmungen kann dann auch zum Problem jeder Diskussion über Anpassungsmaßnahmen werden (Fünfgeld und McEvoy 2014; Rickards et al. 2014: 592).

Klimawandel als komplexes und besonderes Problem

Es gibt kein Richtig und kein Falsch in dieser komplexen Fragestellung, sondern nur ein besser oder schlechter.“ (Renn 2016: 1)

Zuerst stellt sich hier die Frage: Ist der Klimawandel ein komplexes Problem? Klare Antwort: ja! Die umfassende Definition von Klimawandel in sechs Problembereichen macht Klimawandel und die Anpassung an erwartete Folgen zu einem Problem, das sich durch viele Unsicherheitsebenen zieht und sich in einer unüberschaubaren Zahl von Bewegungen und Wechselwirkungen zeitlich kontinuierlich – aber nicht linear – verändert.

Schon ein einzelner Problembereich ist durchzogen von dynamischen, non-linearen und emergenten Entwicklungen und durchzogen von einer nicht erfassbaren Zahl von Elementen und Verbindungen zwischen diesen Elementen. Das gilt umso mehr, wenn alle Problembereiche in Verbindung zueinander gesetzt werden. Alle Problembereiche beinhalten in sich eine zeitliche Dimension, aber wirken vor allem auch in aufeinander ein. Die politische Diskussion beeinflusst beispielsweise die wissenschaftliche Forschung, die sich wiederum auf die gesellschaftliche Wahrnehmung auswirkt und dort auch als ökonomisches Problem wahrgenommen wird, das wiederum als raumplanerisches Problem bearbeitet werden kann, um auch der ökologischen Problemdimension gerecht zu werden. Einfache Lösungen fallen also vollständig aus (Hulme 2014).

The kinds of problems that planners deal with – societal problems – are inherently different from the problems that scientists and perhaps some classes of engineers deal with. Planning problems are inherently wicked. As distinguished from problems in the natural sciences, which are definable and separable and may have solutions that are findable, the problems of governmental planning – and especially those of social or policy planning – are ill-defined; and they rely upon elusive political judgment for resolution. (Not “solution.” Social problems are never solved. At best they are only re-solved – over and over again.)“ (Rittel und Webber 1973: 160)

Der Klimawandel erfüllt alle Merkmale an ein wicked problem (Rittel und Webber 1973: 161–167; Head 2014: 666). Das gilt in besondere Weise dafür, dass schon die Formulierung des Problems selbst ein Problem ist. Jede Beschreibung des Problems lenkt bereits in eine bestimme Richtung der Lösung, oder anders gesagt: Problembeschreibung und Problemlösung sind identisch (Rittel und Webber 1973: 161). Zudem generiert jede ‚Problemlösung‘ viele neue Fragen und Probleme; eine Lösung im engeren und finalen Sinne ist unmöglich. Die starke globale Verknüpfung von Auswirkungen und Handlungen, globale Wechselwirkungen und die lange Zeitperspektive weit in alle zukünftigen Generationen hinein führt dazu, den Klimawandel auch neu als super wicked problem zu benennen (Lazarus 2009; Levin et al. 2009; McEvoy, Fünfgeld und Bosomworth 2013: 291).

Und ist Klimawandel also ein besonderes Problem und eine besondere Herausforderung, die sich von allen anderen unterscheidet? Antwort mit Einschränkungen: ja, aber! Veränderungen, Unsicherheit und Komplexität sind Konstanten menschlicher Entwicklung und Planung und der Klimawandel nicht das erste komplexe Problem, für das eine Antwort gefunden werden muss. Hier hilft ein Blick zurück in die Nachhaltigkeitsdebatte vor allem in den 1990er-Jahren. In der Debatte gestartet aus einer ökologischen Perspektive mit Bezug auf die Tragfähigkeit der Erde und ergänzt um Aspekte globaler Gerechtigkeit hat der Begriff schnell alle Bereiche von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt erfasst. In der Folge wurde beispielsweise von Dovers (1996: 308) argumentiert, dass Nachhaltigkeit sich von Problemen in anderen Politikfeldern gleichzeitig durch Art und Umfang unterscheidet – und vor allem dadurch, dass es kein klar umrissenes Problem gibt, das (linear) abgearbeitet werden kann (Dovers 1995: 95).

A policy problem can be defined as a sub-issue, issue or suite of issues perceived to require resolution in some way, thus posing the challenge of choosing the optimum policy response(s). The analogy with a mathematical problem is suitable: there is a clearly defined problem to be ‘worked out’. As opposed to categorisations of sustainability issues based on biophysical or environmental subdivision, or on the looser notion of environmental ‘issues’, this focuses on problems that are perceived to require redress.“ (Dovers 1995: 95)

Im Gegensatz zu anderen Makro-, Meso- und Mikroproblemen hat er dann auch Nachhaltigkeit als Meta-Problem bezeichnet (Dovers 1996: 307). Als Kriterien dafür sieht Dovers (1995: 96, 1996: 309–311) den zeitlichen Maßstab (variable und lange Maßstäbe zugleich), den räumlichen Maßstab (unabhängig von Grenzen, potenziell global), Grenzen (mögliche absolute Wachstumsgrenze) und Unumkehrbarkeit. Daraus folgen eine besondere Dringlichkeit, Konnektivität und Komplexität, Unsicherheit und Kumulation von Einflüssen ebenso wie moralische und ethische Dimensionen und die Neuheit des Problems (Dovers 1996: 311–313). Begrifflich sollte unterschieden werden zwischen der Idee (oder der Vision) der Nachhaltigkeit und dem Konzept (oder der Leitvorstellung) der nachhaltigen Entwicklung (vgl. Dovers 1996: 304 und Lamker 2010: 12–14).

Für die Raumordnung in Deutschland hat sich nachhaltige Entwicklung als Querschnittsthema nicht zuletzt durch die Verankerung als Leitvorstellung in §1 Abs. 2 ROG manifestiert. Das heißt umgedreht auch, dass alle Grundsätze, Ziele und Erfordernisse der Raumordnung der nachhaltigen Entwicklung im Sinne der Definition des ROG verpflichtet sind (vgl. Kap. 5.2.3). Damit ist nachhaltige Entwicklung ein Anspruch an alles, was innerhalb der Raumordnung passiert und nicht mehr individuell betrachtbar. Vorschläge, Klimaschutz, Klimaanpassung oder Resilienz als Leitvorstellung der Raumordnung zu formulieren (z. B. Fleischhauer und Greiving 2008: 63) wurden bisher nicht umgesetzt.

Large uncertainties stemming from ignorance and indeterminacy mean we cannot know exactly what lies ahead. Climate change from this angle dramatically cleaves open the future, leaving it dizzyingly wide, hazy, and uncertain. Here, its emergence and our ongoing responses to it speak to the failures of overly rationalistic thinking and demand a new deep appreciation of the subjectivity, plurality, and complexity of modern existence.“ (Rickards et al. 2014: 588)

Es ist also für den Klimawandel mehr als für andere Megatrends deutlich, dass wir es bei der Bewältigung mit der Subjektivität, Pluralität – und letztlich der Komplexität – unserer Existenz zu tun haben (Rickards et al. 2014: 588). Vielleicht ist Klimawandel und die Anpassung an erwartete Folgen insofern ein besonderes Problem, weil es den größten Querschnittsbezug aller aktuellen Herausforderungen aufweist, die größten definitorischen Schwierigkeiten und potenziell die höchste Notwendigkeit des Mainstreamings in bestehende Pläne, Instrumente und Prozesse. Ein Schritt in diese Richtung sind sicherlich Überlegungen über climate proofing als ein neues Instrument der Raumplanung (Birkmann und Fleischhauer 2009) oder der Durchführung von Klimabetroffenheitsanalysen oder Klimachecks in der Raumordnung (MKRO 2013: i). Es könnte also auch in der Zukunft etabliert werden als eine allgemeine Leitvorstellung, die alle weiteren Elemente der räumlichen Planung umspannt.

[1] Auch die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel sieht die Klimaanpassung vor allem auf der kommunalen und regionalen Ebene verankert (Bundesregierung 2008: 60).

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