Tag Archives: Postwachstumsgesellschaft

(Post-) Wachstum in Stadt und Region

(Post-)Wachstum in Stadt und Region: Gedankenspiel oder fruchtbarer Nährboden für integrierende Planungsansätze?

This post (in German) follows my introduction to the ‘RaumPlanung im Fokus’ (online) event from 8th September 2023 for the special issue on ‘(Post-)Growth in Cities and Regions’, published in the German RaumPlanung by the Informationskreis für Raumplanung e.V. (www.ifr-ev.de). During this event, Niels Kück, Alexander Barnsteiner, Alois Humer, and Aurel von Richthofen presented insights from their articles, followed by a discussion with the audience led by the editorial team of Peter Ache, Katja Veil, and me. The event was facilitated and hosted by the IfR e.V. For the special issue, see https://ifr-ev.de/raumplanung/post-wachstum-in-stadt-und-region.

Die kritische Auseinandersetzung mit Wachstum und Postwachstum in der Stadt- und Raumplanung hat sich in den vergangenen Jahren von einem Gedankenspiel zu Fragestellungen mit hoher gesellschaftlicher und planungspraktischer Relevanz entwickelt. Schlagworte wie Dekarbonisierung, Übergewinnsteuer, Gasmangellage, aber auch Gemeinwohl und Gesundheit, sind nur einige Hinweise auf grundlegende Fragen. Mit breiten Fragen und einer offenen Suche sind wir auch in den Call for Papers für dieses Themenheft der RaumPlanung gestartet.

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Melbourne (2015)

Corona: the ones we do not see now, but need to look at

It sounds easy: let’s make our work online. We can discuss online, we can meet and even have social events online. We can video conference with family, friends and colleagues at any time and, so far, mostly with reliable networks. This is an amazing and sudden success of digitalization that was unforeseen and deemed impossible only a few weeks ago. It also brought people together (again), supported networks of help and support and made neighbors recognize each other’s immediate needs. However, this produces new forms of exclusion beyond general questions of access to technology and internet. There are a number of groups that get out of sight if we #stayathome and that need our special attention as spatial planners. Usually, we would see these groups outside and using our public spaces, our infrastructures and being usual part of our urban or rural life.

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Belgrade, 14 March 2020

Corona: looking for sense with limited senses

While we #stayathome, we experience an amazing speed in developing ways to continue spatial planning work through the digital means we have available. Digital transformation of society and of our lives is actually happening and becomes tangible for each and all of us. In an extraordinary speed do universities switch to 100 % online education, cutting off all physical contacts, excursions and field work and continuing with a diverse range of lectures, seminars and events. Some of these developments will provide role models for future global work and education. However, this is not without new questions for our profession of spatial planning.

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Sechs Thesen einer Postwachstumsplanung

Die Diskussionen der letzten zwei Jahre und das Aufeinandertreffen von Postwachstum und Stadt-/Raumplanung haben wir im Frühjahr 2019 in sechs Thesen zusammenfassen können. Im April 2017 ist mir auf einer Zugfahrt im Münsterland bei der Vorbereitung unserer ersten Diskussionsreihe zu Räumen, Akteuren und Prozessen in einer Postwachstumssgesellschaft der Begriff “Postwachstumsplanung” eingefallen. Seitdem haben wir ihn im Kollektiv ausgebaut über viele Formate, unsere Facebook-Seite, eine eigene Domain und zuletzt Anfängen eines YouTube-Kanals.

Diese “Sechs Thesen einer Postwachstumsplanung” von mir und Viola Schulze Dieckhoff wurden in der vorliegenden Form am 29. Juni 2019 auf dem ARL-Kongress „Postwachstum und Transformation: Planen – Steuern – Wirtschaften“ mit einem Sonderpreis des Förderkreises für Raum- und Umweltforschung e. V. (FRU) und der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) ausgezeichnet.

The discussion of more than two years to bring post-growth research and spatial organisation and planning together is condensed into six propositions, awarded with a special award for spatial and environmental research in 2019.

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Regenbogen

Buch: Würde (Gerald Hüther, 2018)

Im letzten Jahr habe ich von Gerald Hüther “Die Macht der inneren Bilder” (2004) gelesen. Dabei wurde bereits eins seiner folgenden Bücher unter dem Titel “Würde: Was uns stark macht – als Einzelne und als Gesellschaft” angekündigt, das jetzt Anfang 2018 erschienen ist. Würde ist zwar in Artikel 1 unseres Grundgesetzes die Grundlage unseres Zusammenlebens, aller Rechtsvorschriften und Kern von Stadt- und Raumplanung. Ihr Inhalt bleibt aber abstrakt. Kann man würdevoll handeln – oder wie? Können Räume selbst würdevoll sein – oder wie können sie in einem würdevollen Prozess gestaltet werden? Was könnten Gedanken eines Hirnforschers über Würde für Planer*innen bedeuten?

Das Buch beginnt bereits mit einem klaren Statement: “Verletzt nicht jeder, der die Würde eines anderen Menschen verletzt, in Wirklichkeit seine eigene Würde?” (Vorspann). Damit wird der rote Faden durch das Buch bereits deutlich: es ist ein klarer Aufruf dazu, den Würdebegriff auch auf sich selbst zu beziehen. Das Buch entwickelt daraus eine positive Vorstellung davon, wie das Zusammenleben in unserer Gesellschaft besser funktionieren kann, wenn sich mehr einzelne Menschen ihrer eigenen Würde bewusst werden.

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Stadt- und Raumplanung und/vs Postwachstum?

Postwachstumsgesellschaft mit räumlicher Planung zusammenzubringen bringt komplexe Fragestellungen hervor. Was passiert, wenn etablierte Planungswissenschaftler/innen und Planungspraktiker/innen auf Postwachstumsdiskussionen treffen? Welche Veränderungsperspektiven löst der Begriff und lösen damit verbundene konzeptionelle Vorstellungen aus? Wir haben am 24. November 2017 in Münster zur Eingrenzung und Ausgestaltung einer Postwachstumsplanung diskutiert.

Eingebracht wurden auch Erfahrungen aus den drei IdeenLaboren zu Räumen, Akteuren und Prozessen einer Postwachstumsgesellschaft zwischen Mai und September 2017. Anlass und Diskussionsrahmen war eine Sitzung der Landesarbeitsgemeinschaft NRW der ARL, auf der an sechs Thementischen in den Räumen der Bezirksregierung Münster aktuelle Themen und mögliche zukünftige Arbeitsschwerpunkte offen diskutiert wurden.

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Erfurt Nord

Buch: Die Macht der inneren Bilder (Gerald Hüther, 2004)

Gerald Hüther ist einer der derzeit in vielen Medien präsenten Neurobiologen, der sich intensiv mit der Entwicklung unseres Gehirns in allen Phasen des Lebens beschäftigt und bis in die Zeit vor der Geburt zurückgeht, um uns selbst einen Spiegel vorzuhalten. Sein Buch “Die Macht der inneren Bilder: Wie Visionen das Gehirn, den Menschen und die Welt verändern” ist in erster Auflage 2004 erschienen und seitdem vielfach neu aufgelegt.

Über das Buch bin ich im Juli gestolpert und fand es schon wegen seines Titels spannend. Grund genug, einen tieferen Blick hineinzuwerfen. Ein Interview zu Inhalten des Buchs und weiterer seiner Bücher, das BR alpha geführt hat, ist bei YouTube unter https://www.youtube.com/watch?v=8HhUOH3qGw0 erreichbar.

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Schnettkerbrücke Dortmund, 2017

Buch: Im Club der Zeitmillionäre (Greta Taubert, 2016)

Vor ein paar Wochen habe ich eher zufällig das Buch von Greta Taubert “Im Club der Zeitmillionäre: Wie ich mich auf die Suche nach einem anderen Reichtum machte” (Eichborn-Verlag, 2016) entdeckt. Klang spannend, und so habe ich es mir ohne viele Erwartungen bestellt. Eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe. Gerade deshalb, weil das Buch keine klaren Ratschläge gibt, sondern viele Ein- und Überblicke. In 15 Kapiteln geht es zwischen dem Hamsterrad von Verwertungslogiken und entlang der wiederkehrenden Motive alternativer Ideen und vieler Begegnungen um die Frage, was den Kern beruflicher und persönlicher Existenz ausmacht.

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IdeenLabor Postwachstumsgesellschaft

IdeenLabor Postwachstumsgesellschaft – Räume, Akteure, Prozesse

Postwachstumsgesellschaft – Was macht die Menschen einer Stadt glücklich? Wer hat die Macht in einer Stadt? Wie können unterschiedliche Entwicklungen über räumliche, institutionelle und mentale Grenzen hinweg ausgeglichen werden?

Die Postwachstumsgesellschaft, die das Wohlbefinden aller Menschen in das Zentrum rückt, wird heute schon erprobt und gelebt. Wo sind ihre Räume? Wer sind ihre Akteure? Was sind ihre Prozesse? Inwiefern unterstützen oder behindern herkömmliche Planungsinstrumente, -verfahren, -methoden und -leitbilder eine Transformation zur für Alle lebenswerten Postwachstumsgesellschaft? Eine Grundlage ist dafür auch die Diskussion alternativer Bewertungsmaßstäbe (Happiness-Index, Ressourcenansätze), von Governance-Formen und Umverteilungsansätzen (Urban Commons, Reallabore, Sharing-Economy) sowie sozial-räumlicher Gerechtigkeits- und Ordnungsvorstellungen und deren politischer Aushandlung und Legitimation.

Eine Vielzahl an Fragen hierzu wurde bisher noch unzureichend in der räumlichen Planung gesammelt, diskutiert und bearbeitet. Gemeinsam mit allen Anwesenden wollen wir – Christian Lamker, Nadine Mägdefrau und Viola Schulze Dieckhoff – erste Antworten sortieren, Fragen sammeln und Ansatzpunkte für zukünftige Aktivitäten entwickeln.

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